Ostern: Es wird! Gott und die Welt

Am Ostersonntag geht die Sonne in Hamburg um 06.54 Uhr auf. Es wird... hell. Wir spüren in dieser Zeit das Erwachen der Natur und auch wir fühlen Veränderung: Wir werden aktiver, tatkräftiger. Es geschieht etwas, draußen in der Natur und in uns.

Das Gedicht „Es werde“ des Schriftstellers Fred Endrikat (1809-1943) beschreibt das in sehr schönen Worten:

Der Fink probiert sein Osterlied
und lässt die ersten Triller steigen.
Es atmet in den kahlen Zweigen,
wie wenn ein langer Schlaf entflieht.

Am Wiesenhang der Krokus blüht
der erste zarte Frühlingsbote,
wie bunte Lichtlein, rosarote,
aus welkem Gras hervorgesprüht.

Die Pflugschar ihre Furchen zieht.
Es weht ein Duft von frischer Erde.
Gott sprach sein schönstes Wort: „Es werde.“
Das größte Wunderwerk geschieht.

Noch muss der Fink sein Osterlied üben, er probiert es. Der lange Schlaf des Winters hängt noch in den Zweigen, aber es atmet schon darin. Wann kann man Gottes Kraft besser spüren als in dieser besonderen Zeit, in der nach langer Dunkelheit wieder alles grün wird? Blüten mit ihren Farbtupfern schmücken Parks und Gärten. Sonnenstrahlen locken uns nach draußen.

Gott lässt werden, so Fred Endrikat. Veränderung passiert nicht von allein. Und so ist Ostern auch eine Einladung zum Gottvertrauen: Wenn wir bedrückt auf das Weltgeschehen mit Konflikten, Not, sozialen Spannungen und Ungerechtigkeit blicken, sind wir eingeladen, darauf zu vertrauen: Das alles ist nicht in Stein gemeißelt. Es kann und wird sich wieder verändern. Denn immer wieder spricht Gott sein schönstes Wort: „Es werde.“

Vielleicht genießen Sie in diesen Tagen das Licht eines Osterfeuers oder freuen sich an dem wachsenden Grün der Natur. Lassen Sie die Worte von Endrikat einfach mal in sich klingen und lassen sich ein auf Gottes schönstes Wort.

Frohe Ostern!

Ihr Wolfgang Gutzeit

Prädikant
Mobbing- und Konfliktberatung Kirchengemeinde Farmsen-Berne
E-Mail: gutzeit@hzhg.de
Tel.: (040) 690 45 32