10 Jahre der Farmsener Tisch - Mit Leib und Seele für Farmsen Herzlichen Glückwunsch!

Eine Lebensmittelausgabe für Bedürftige

Der Anfang

Im Winter 2011/12 erreichte uns aus einem benachbarten Stadtteil die Nachricht, dass immer mehr Bedürftige aus Farmsen die dortige Lebensmittelausgabe aufsuchten. Frau Brigitte Friedrich vom Bürgerverein und Pastor Jürgen Wippermann von der ev.-luth. Kirche in Farmsen-Berne setzten sich mit der Idee auseinander, eine eigene Lebensmittelausgabe nach dem Prinzip der “Tafel“ zu gründen. Schnell fand sich eine Gruppe von ca. 20 Menschen aus unterschiedlichsten Bezügen - vom Bürgerverein, aus der Kirchengemeinde und durch Mundpropaganda. Sie hospitierten bei Lebensmittelausgaben und verständigten sich über die Aufgaben, die zu bewältigen wären. Der Name „Farmsener Tisch - Mit Leib und Seele für Farmsen“ wurde entwickelt.

Ein geeigneter Ort wurde gefunden, als die Pestalozzi-Stiftung zusagte, dass ein Saal in der Jugendfreizeitlounge Farmsen (ehemaliges Haus der Jugend) am Mittwoch jeder Woche kostenfrei genutzt werden könnte.

In der Trägerschaft der ev.-luth. Kirchengemeinde Farmsen-Berne in Zusammenarbeit mit dem Sozialwerk im Bürgerverein ging es los - mit dem Gemeindebus und einigen Stunden bezahlter Arbeitszeit.

Die Zielgruppe des Farmsener Tisch werden die Kund*innen genannt. Sie weisen ihre Bedürftigkeit nach, lassen sich in eine Liste eintragen und erhalten eine Nummer, die sie jedes Mal vorlegen. Dann zahlen sie einen Euro (jetzt: zwei) und können einkaufen. Sie erhalten von den eingesammelten Lebensmitteln so viel, dass es für jede*n gerecht zugeht. Die Lebensmittel sind an vier Tagen der Woche eingesammelt worden. Am Mittwochmorgen wurden sie von den Teamer*innen sortiert und vorbereitet. Ausgabe ist ab 12.30 (jetzt ca. 11.30) Uhr.

Die Entwicklung

Am 29. November 2012 ging der Farmsener Tisch offiziell an den Start. Schnell wuchs die Gruppe der Kund*innen schon in den ersten Monaten auf 80. Mittlerweile umfängt die Liste 150 Kund*innen. Mit so einer großen Gruppe hatte das Team des Farmsener Tischs nicht gerechnet. Die Hamburger Tafel hat aber ihre Unterstützung zugesagt. Neue Lagermöglichkeiten mussten geschaffen werden. Drei kleine Schiffscontainer wurden angeschafft.

Die Kapazität des Gemeindebusses wurde erreicht, ein eigenes Fahrzeug wurde angeschafft. Der Farmsener Tisch erfährt große Unterstützung im Stadtteil und im Bezirk. Die Werbegemeinschaft des EKTs, alle Parteien im Bezirk und die behördliche Seite unterstützen die Arbeit. So konnten alle Anschaffungen durch Spenden und Sondermittel getätigt werden.

Nach einem Trägerwechsel in der Jugendfreizeitlounge mussten neue Räumlichkeiten gesucht werden. Die Greve-Stiftung sagte die Überlassung des alten Schnäppchenmarktes beim EKT gegen eine Nebenkostenpauschale zu. Renovierung und Umzug in die „eigenen“ Räume konnten geplant werden.

Am 5. März 2020 konnte offiziell die Einweihung gefeiert werden. Und dann kam Corona! Mithilfe eines Pavillons, angeschafft durch Spenden vom VHS-Verein, dem Sozialwerk im Bürgerverein und vom Wirtschaftsstammtisch, wurde zunächst die Ausgabe vor der Tür organisiert. Gottseidank hielt das Wetter.

Jetzt werden Taschen mit verschiedenen Lebensmitteln gepackt! Eine herausfordernde Aufgabe für das Team!

Das Team

Mittlerweile ca. 40 Teamer*innen leisten großartige Arbeit. Mit ihrem Engagement, ihrer überragenden Freundlichkeit sind sie der Segen in der Arbeit. Immer wieder stehen sie vor neuen Herausforderungen. Und dann machen sie es einfach! Es gab noch kein Problem, das sie nicht bewältigt haben. Respekt ist ihr Grundsatz: ein respektvolles Miteinander und ein respektvoller Umgang mit den Kund*innen. Wir sagen herzlichen Dank euch und Ihnen allen!

Die Perspektive

10 Jahre Farmsener Tisch - mit Leib und Seele für Farmsen! Eine großartige Zeit liegt hinter uns. Wir haben Erfahrungen gemacht, die überraschend und bereichernd waren. Das Team und die Unterstützung im Stadtteil und Bezirk haben uns stark gemacht! Danke schön an alle! Auf in die nächsten 10 Jahre!

Herzlichen Glückwunsch zum Jubiläum!

Jürgen Wippermann